Ehemaliger S&-Praktikant hier.
Also entweder bist du ein Troll oder hast einfach überhaupt keine Ahnung, Knowledge Sharing und Research sind von PwC getrennte Bereiche. Strategy& hat ein eigenes Research Backend mit eigenen Mitarbeitern (die meisten ex-Booz) mit Sitz in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf. Strategy& hat aber zusätzlich Zugriff auf die Research-Ressourcen von PwC, aber nicht andersrum. Zum Thema Knowledge Sharing - da hat Strategy& ebenfalls eigene Systeme mit IC, das nur S& intern verwendet werden darf und ein gemeinsame Plattform in der das ganze BAH, Booz, PwC und selektiv Strategy& IC (Intellectual Capital) gesammelt wird - wenn man kein Knowledge Sharing macht, dann kann man die Zusammenarbeit gleich sein lassen. Glaubst Du McKinsey und Orphoz oder BCG und Platinion teilen nicht ebenfalls IC?
Neben Fehlinformationen, scheinst du auch sonst relativ wenig Ahnung von Entwicklungen im Beratungsmarkt, dem Merger zwischen Booz und PwC und Strategieberatung generell zu haben. Mit Verlaub aber einige Fragen hören sich sehr uninformiert an und nicht nach jemanden mit mehreren Jahren Berufserfahrung.
1) Warum geht PwC stärker in Richtung Beratung?
= Weil das Standardgeschäft (ich nehme mal an du meinst Wirtschaftsprüfung) sehr volatil ist (z.B. durch Rotation von Prüfungsmandaten) und in Zukunft wohl durch Algorithmen digitalisiert bzw. ersetzt wird; sonstiges Business wie IT-Beratung ist kostenintensiv und hat relativ niedrige Tagessätze - um wirklich erfolgreich zu sein, braucht man eine Strategieberatung im Beratungsgeschäft, die die Strategie und dann nachgelagert die Implementierung mizverkauft (anscheinend ist end-to-end kundenseitig sehr gefragt).
2) Warum übernimmt man eine etablierte Beratung, die man dann aber umbenennen muss (ergo: Branding startet bei Null)
= Weil Booz & Co. damals nach McKinsey, BCG und Bain die größte und stärkste Strategieberatung war?! Das kann man ohne Akquisition nicht einfach mal als PwC etablieren. Bei dem Merger ging es ja nicht um den Namen/Marke, sondern um eine glaubhafte Story, Human Capital, IC und Insights zum Operating Model usw.
3) Warum erzählt man von Cross-Selling Potenzial und Skaleneffekten, wenn man dann doch alles strikt trennen will?
Gibt ja genügend Cross-Selling, aber das findet auf oberer Ebene statt. Die S&-Partner verkaufen Projekte für PwC und PwC liefert Kontakte - gab was ich gehört habe, einige Projekte, die ziemlich krass waren und ohne C-Level Kontakt von einem PwC-Partner so nicht möglich gewesen wären. Skaleneffekte gibt es ja genügend, IT wurde z.B. komplett outgesourct. Dass S& und PwC immernoch sehr getrennt agieren, liegt primär am Geschäftsmodell Strategieberatung. Man will nicht, dass die Marken zu stark verwässern und gleichzeitig muss für den Kunden ersichtlich sein, dass er für wesentlich höhere Tagessätze bei S& auch eine andere Sorte an Beratern bekommt. Gleichzeitig kann man die beiden, aber auch nicht zu stark trennen, da ansonsten die Story (Strategie bis zur Umsetzung) nicht glaubhaft ist und der Kunde nicht stattdessen Bain & Co. + PwC kauft.
4) Warum wählt man einen Namen, der sich in digitalen Medien (emails, URL) nicht darstellen lässt???
Ja, der Name ist wirklich nicht ideal, aber ich weiß auch nicht, welcher Name glaubhafter gewesen wäre (z.B. Hamilton?!). Zumindest fällt er auf.
5) Generell (und das ist FAKT!) hat PwC eine katastrophale Planlosigkeit bei der Etablierung von Mailadressen. Wenn ich in unser CRM schaue kann ich nur mit dem Kopf schütteln ob der Vielzahl an unterschiedlichen Emailformaten die es im PwC Konzern gab/gibt. Und wie gesagt, mir haben diverse Leute gesagt, dass es jetzt auf pwc.com standardisiert werden soll.
Kann ich nicht kommentieren, ich kenne aus meinem Praktikum nur die @strategyand.com Adresse und weiß, dass es wegen GoogleMail noch übergangsweise eine @pwc.com gibt.
Wenn man sich deinen Beitrag durchliest, hört sich das eher nach einem abgelehnten Bewerber oder einem Kearney oder Berger-Enthusiasten an.
WiWi Gast schrieb am 28.07.2018:
Nur ganz kurz weil es eigentlich nicht zum Thema gehört:
Ich arbeite täglich für S& und PwC da sie zu meinen Kunden gehören.
Ich habe mich nie über Implementierung lustig gemacht. Das war wohl jemand anderes.
Was ich schreibe habe ich aus vielen Gesprächen mit PwC und S& Mitarbeitern in ganz Europa, da wie gesagt, das meine Kunden sind und ich sie oft treffe. Da habe ich all zu oft sehr viel Frustration mitbekommen über fehlende Strategie, unklare Organisation... Ich habe das auch sogar in (wichtigen!) Back Office Funktionen selbst mitbekommen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Research/Knowledge Management Bereich wird zum Beispiel geteilt!
Und noch mal: Es mag die allerbeste Firma der Welt sein mit sicherlich ganz kompetenten Beratern, aber was ich geschrieben habe (oben) beruht auf Fakten und meiner Erfahrung.
Darüber hinaus habe ich die Außenwirkung kommentiert die meiner Meinung nach unglücklich ist.
Mal ein paar Gedanken dazu (und das hat NICHTS mit der Qualität der Firma zu tun):
- Warum will PwC stärker ins Beratungsgeschäft wenn man eigentlich unendlich mehr Umsatz mit dem Standardgeschäft macht
- Warum übernimmt man eine etablierte Beratung, die man dann aber umbenennen muss (ergo: Branding startet bei Null)
- warum erzählt man von Cross-Selling Potenzial und Skaleneffekten, wenn man dann doch alles strikt trennen will?
- Warum gibt es (eindeutig!) Strategie Teams bei PwC und S&?
- Warum wählt man einen Namen, der sich in digitalen Medien (emails, URL) nicht darstellen lässt???
- Generell (und das ist FAKT!) hat PwC eine katastrophale Planlosigkeit bei der Etablierung von Mailadressen. Wenn ich in unser CRM schaue kann ich nur mit dem Kopf schütteln ob der Vielzahl an unterschiedlichen Emailformaten die es im PwC Konzern gab/gibt. Und wie gesagt, mir haben diverse Leute gesagt, dass es jetzt auf pwc.com standardisiert werden soll
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